Sonnigen Tag! Neuerdings hängt vor unserem Fenster ein dicker Kerl mit rotem Mantel, weißem Bart und Mütze! Na, als ich den zum ersten Mal entdeckte, hab` ich ihn ordentlich angebellt. Frechheit sowas! Einfach ungefragt an unserem Haus herumzuklettern! Herrchen meinte dann, ich soll den alten Sack nicht anbellen. Der dürfe da baumeln. Das sei der Nikolaus und ein Teil der Dekoration zur Adventszeit. Wir würden schließlich bald Weihnachten feiern. Aha! Doch ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, was Weihnachten bedeutet. Herrchen sagte, ich solle sein neues Kinderbuch lesen. „Wo ist der Tannenbaum?“. Da stünde alles über Weihnachten und die verschiedenen Bräuche der Zweibeiner drin. Toll! Ich kann aber gar nicht lesen! Nur meinen Namen. Gina. Der steht auf meinem Wassernapf, den mir die Tante Verena zu meiner Geburt geschenkt hat.
Also bat ich Herrchen mir doch bitte zu erklären, was Weihnachten ist. Er hat eine ganze Menge geredet, wie immer. Das, was ich verstanden habe klang etwa so: Blabla, Blabla, Blabla, GESCHENKE, Blabla, Blabla, Blabla, ESSEN, Blabla, Blabla, Blabla NOCH MEHR GESCHENKE, Blabla, Blabla, Blabla, NOCH MEHR ESSEN!!!
Belohnt werden sollen an diesem Tag offenbar alle, die brav waren. Demnach bekomme ich an Weihnachten unheimlich viele Geschenke und Leckerlis. Denn ich bin suuuuper brav! 🙂
Auch wenn Herrchen, der olle Miesmacher, das Gegenteil behauptet. Er sagt, ich würde in letzter Zeit eine Eigenschaft meines Vaters pflegen, dem lieben Curry aus dem Redpine Zwinger. Ich würde stehlen! Stellt Euch das mal vor! Ich und stehlen – pah! Ich hüpfe doch bloß an Herrchens unaufgeräumter Kommode im Schlafzimmer hoch und nehme seine Socken oder seine Pullover oder was da sonst so rumliegt und schleppe sie zum Durchkauen in meinen Korb. Manchmal ziehe ich auch meinem Menschen-Opa einen Hausschuhe vom Fuß und trage ihn weg. Was ist schon dabei? Das ist doch ein Spiel. Oder ist das Stehlen?
Herrchen erklärte mir, wenn man von einem anderen etwas nimmt, ohne zu fragen, dann stiehlt man. Daraufhin sagte ich ihm: wenn das stimmt, dann beklaust du mich auch ständig! Er nimmt mir nämlich beim Spaziergang meine Stöckchen weg, wenn ich zu lange darauf herum kaue. Oder mein Spielzeug, wenn ich es auseinander bauen will. Ohne zu fragen, ob das für mich okay ist! Herrchen erwiderte, dass sei nicht dasselbe. Wenn er mir etwas wegnimmt, möchte er mich nicht bestehlen, sondern vor Schaden bewahren. Da hab ich gesagt: genauso ist es, wenn ich deine Socke stibitze. Ich möchte dich davor bewahren, unsere Wohnung in ein Chaos zu verwandeln!
Schließlich gab er es auf, mit mir zu diskutieren. Wir einigten uns auf ein Unentschieden. Wir beklauen, beschenken und erziehen uns gegenseitig. Er bringt mir „Sitz“ und „Platz“ und solche Geschichten bei. Ich lehre ihn Ordnung und Gelassenheit und Ruhe. Eine Fähigkeit, die sehr viel mit diesem Fest namens Weihnachten zu tun hat, glaube ich 🙂
Wuffige Adventsgrüße
Eure Gina
respectus
Äh, wie hast du das getippt?
Miau
gina1812
Sprach-Erkennung 🙂
Wuff!