Einmal im Jahr zieht es mein Rudel und mich in die Benediktiner-Abtei von Münsterschwarzach. Dort lebt der bekannte Pater Anselm Grün. Der Mann schreibt viele Bücher und hat mehr Haare im Gesicht als auf dem Kopf – genau wie Herrchen 😉
Die Möglichkeit zur inneren Einkehr ist es nicht, die mein Hundeherz in Münsterschwarzach höher schlagen lässt. Wir Wauzis dürfen die Kirche sowieso nicht betreten. Ich bin trotzdem gerne dort, weil ich im klaren Wasser des Mains baden kann, frisches Gras auf den Wiesen rupfe, über die Felder tolle und mich auf dem gedüngten Acker wälze. Kurz gesagt, ich genieße die herrliche Natur.
Vielleicht ist das meine Art eines tierisch schönen Gottesdienstes. Hab nämlich gehört, dass man dazu nicht unbedingt eine Kirche braucht. Herrchen hat mir aus einem schlauen Buch namens „Thomas Evangelium“ den Satz vorgelesen: „Gottes Reich ist nicht in Gebäuden aus Stein. Spalte ein Stück Holz und ich bin da. Hebe einen Stein auf und du wirst mich finden.“
Mein Lieblingsmönch ist übrigens nicht der Anselm (obwohl der auch ganz nett ist), sondern Franz von Assissi. Der heilige Franziskus lebte im 13. Jahrhundert in ganz bescheidenen Verhältnissen und sah alle Geschöpfe der Natur als seine Geschwister an. Darum verehrt man ihn heute als Schutzpatron der Tiere und Tierärzte. Papst Franziskus hat sich nach ihm benannt, weil er ein großer Tierfreund ist. Bei seinem Amtsantritt segnete er gleich mal einen Blindenhund. Wau! Starker Typ! Der Franziskus weiß, dass Vierbeiner auch eine Seele haben. Wer`s nicht glaubt, kann ja mal das englische Wort „God“ (Gott) rückwärts schreiben. Was kommt dabei heraus? Natürlich „Dog“ – Hund!
Nehmt euch den Franz zum Vorbild, liebe Zweibeiner! Wenn ihr die letzte Zeile meiner aktuellen Gedanken gelesen habt, dann geht los und betreibt den schönsten aller Gottesdienste – knuddelt eure Tiere! Egal ob Hund, Katze, Maus … oder Ratte!
Eure Gina