Sonnigen Tag!
Na, seid ihr schon geschmolzen?
Hitze macht mir dieser Tage gleich auf zwei verschiedene Weisen zu schaffen. Zum einen natürlich die Hitze, die der große gelbe Ball namens Sonne auf die Erde knallen lässt. In meiner Heimatstadt Frankfurt kletterten die Temperaturen bis auf 37 Grad – Schnauf, Hechel, Keuch! Für einen Retriever ist so ein Sommer eine echte Zumutung. Wir bevorzugen raues, herbstliches Wetter. Schließlich stammen unsere Ahnen aus Schottland, wo den Highlandern eine frische Brise um die Zottelhaare weht. Wobei Hundis den Wind anders empfinden als die Zweibeiner. Er streicht zwar durch unser Fell, kühlt aber unseren Körper nicht. Darum wäre es auch vergebene Liebesmühe, uns vor einen Ventilator zu setzen. Wir schwitzen trotzdem weiter. Die Körperstellen, die bei uns für Abkühlung sorgen, sind der Bauch und die Füße. Aus dem Grund sind meine liebsten Orte, um dem Sahara-Feeling zu entkommen, die Küche und das Klo. Denn beide Räume sind gekachelt und der Bodenbelag erfrischt, wenn ich mich drauflege. Vor dem Schlafengehen macht mir mein Herrchen außerdem die Pfoten und das Bäuchlein mit einem Tuch nass – ein feiner Service von ihm!
Ich revanchiere mich, indem ich irgendwann in der Nacht zu ihm ins Bett hüpfe und mich ganz eng an ihn kuschele – trotz Wüstenwärme bin ich nämlich sehr schmusebedürftig.
Das hat mit dieser anderen Art von Hitze zu tun, unter deren Folgen ich ein wenig leide. Nach meiner letzten Läufigkeit bin ich nämlich ein bisschen Scheinschwanger geworden. Symptome: Höhlengraben, Bauch ablecken (damit die Zitzen Milch produzieren), beim Spazieren in Zeitlupe gehen und zickig gegenüber anderen Mädels sein. Ja, es ging sogar soweit, dass ich eine Stoffpuppe (Ersatzbaby) gegen meine Tante und beste Freundin Kimba verteidigen wollte. Hab sie angeknurrt, ihr die Zähne gezeigt und dann hatten wir uns für ein paar Sekunden richtig in der Wolle, bis der Rest unseres Rudels dazwischen gegangen ist. Keine Angst, niemandem ist was passiert. Raufereien kommen in den besten Familien einmal vor. Kimba und ich haben die Aktion längst vergessen und wir planschen wieder zusammen in unserem Pool als wäre nichts gewesen (siehe Foto). Von uns Vierbeinern könnte manch nachtragender Zweibeiner noch was lernen. Wir zanken uns offen, ohne Hinterlist, Heimtücke oder Rachegelüste. Und ein reinigendes Gewitter hat ja auch sein Gutes. Danach ist die Luft umso klarer.
Seid sonnig und schwitzt nicht so viel!
Eure Gina