Sonnigen Tag! Ich hatte unlängst etwas ganz Besonderes zu feiern, nämlich meinen Geburtstag! Jawohl, ich bin jetzt ein ganzes Hundejahr alt! Toll, was? Früher hat man behauptet: ein Hundejahr entspricht sieben Menschenjahren. Das weiß man aber heute ein bisschen besser. Als Zweibeiner wäre ich schon deutlich älter als 7, nämlich etwa 14 oder 15 Jahre alt. Ein hübsches, wissbegieriges, temperamentvolles Mädchen. Oder wie Herrchen sagt: ein frecher, wilder, andauernd widersprechender Teenager 🙂
Wir haben meinen Ehrentag schön verbracht und ich bekam von meiner Menschenfamilie leckeres Essen und Geschenke, zum Beispiel neues Spielzeug, auf dem ich herumkauen kann. Freu, freu, freu! 🙂
Nun soll es Leute geben, die sagen, die Geburt eines Hundes, einer Katze oder irgendeines anderen Haustiers zu feiern, sei blödsinnig. Man sollte uns nicht so „vermenschlichen“. Als ich davon gehört habe, fragte ich Herrchen, warum die Menschen eigentlich so gerne ihre Geburtstage feiern. Er meinte, weil sie dann viele Glückwünsche und Geschenke bekommen als ein Zeichen der Freude, dass sie auf der Welt sind.
Aha, dachte ich. Wenn die Menschen ihre Geburtstage feiern wollen, aber nicht die der Tiere, bedeutet das wohl, dass sie sich im Grunde nicht über unser Dasein freuen. Wir sind für sie nur Dinge, die sich in ihren Häusern befinden wie ein Stuhl oder ein Tisch. Wir leben bei ihnen, aber nicht mit ihnen. Wir bilden keine wirkliche Gemeinschaft, sind keine echten Freunde. Denn über Freunde freut man sich und feiert mit ihnen Geburtstag, selbst wenn diese Freunde gar nicht wissen oder verstehen können, dass sie an diesem Tag geboren sind, etwa weil sie alt sind oder krank und ihr Kopf nicht mehr so gut funktioniert wie bei den Gesunden.
Wer uns Vierbeiner also für Zweitklassig hält und weniger wert als Menschen, sollte sich den Satz eines berühmten Zweibeiners merken, der ein wahrer Freund aller Lebewesen war: „Wahrlich, die Tiere sind eure Mitbrüder aus der großen Familie Gottes, eure Brüder und Schwestern, welche denselben Atem des Lebens von dem Ewigen haben.“ In seinem Leben spielten Tiere eine wichtige Rolle. Ein Esel trug seine Mutter, als sie mit ihm schwanger war. Er wurde neben einem Ochsen geboren. Und sein erstes Bett war eine Futterkrippe. Ach ja, und er hat dieser Tage auch Geburtstag! Ob daran alle Zweibeiner denken?
Ich wünsche Euch ein frohes Fest
Eure Gina
P.S.: Der Satz des bedeutenden Mannes, den ich zitiert habe, stammt nicht aus dem großen Buch namens „Bibel“. Sondern aus einer sogenannten „apokryphen“ Schrift. Das sind Texte, die von den Herausgebern der Bibel nicht aufgenommen wurden. Ob sie die Passage bewusst weggelassen haben, weil auch sie Tiere für minderwertig hielten …?
mitlucyumdenblog
Herzliche Glückwünsche nachträglich zu Deinem Geburtstag, liebe Gina! Ich selbst rechne lieber nicht nach, wie alt ich bin – besonders nicht nach Eurer Rechnung 😉 Deine Lucy